Vor genau vierzig Jahren haben sich 15 wagemutige Männer der ultimativen Herausforderung des ersten Triathlonrennens über die Langdistanz gestellt. Dieser erste "Ironman-Wettkampf" hat eine wunderbare Entwicklung des Triathlonsports begründet. In welcher Entwicklungslinie steht dabei das Challenge Davos Festival?
Den heutigen TriathletInnen steht eine riesige Auswahl an Mittel- und Langdistanzrennen offen. Unzählige Destinationen buhlen um die Gunst der SportlerInnen und positionieren sich mit immer neuen Herausforderungen und Formaten. Einige Wettkämpfe bieten selbst dem hawaiianischen Original Paroli oder haben es, je nach Ansicht, sogar überflügelt. Die grössten Triathlonfeste in Hamburg und Roth punkten mit unerreichter Stimmung, andere mit spektakulären Naturschönheiten, wie beispielsweise die an diesem Weekend durchgeführte Challenge Wanaka auf Neuseeland, nochmals andere stellen sich extremen klimatischen und konditionellen
Herausforderungen, wie beispielsweise der beinahe winterlich kalte Norseman. Wie positioniert sich die Challenge Davos in dieser Vielfalt?
Challenge Davos - atemlos durch die Alpen
Das Wetter
Betrachtet man die Erstausgabe des Challenge Davos Festivals wäre man vom Wetter her geneigt, den Triathlon in die Ecke des Norseman zu stellen. Lediglich drei Tage vor dem Rennen konnte man hingegen auf dem Flüelapass ohne Jacke die warmen Sonnenstrahlen geniessen - ebenso wie noch einen Monat nach dem Rennen. Die Chancen auf ein unvergessliches Rennen an einem goldenen Herbsttag sind statistisch gesehen gut - wie ein Beitrag in der nächsten Woche noch vertieft aufzeigen wird.
Die Höhenmeter
Die rund 1770 Höhenmeter auf der Velostrecke der Mitteldistanz sind machbar, stellen jedoch über eine Distanz von gut 50 Kilometern die gewünschte Challenge dar. Dank dem Streckenprofil wird ein faires Rennen ermöglicht, bei dem sich die Windschattenproblematik in Grenzen hält. Gute RadfahrInnen können sich konditionell und fahrtechnisch auszeichnen. Gleichzeitig ist die Passstrasse sehr sicher dank kompletter Sperrung für den Verkehr, gutem Belag und übersichtlichen Kurven. Die Laufstrecke ist mehrheitlich flach (150 Höhenmeter).
Die Landschaft
Der Flüelapass über die kontinentale Wasserscheide hat seine Ursprünglichkeit bewahrt. Die verstreuten Alphütten im Anstieg ab Davos, die raue Schönheit der Passhöhe mit Weiss- und Schwarzhorn, das natürliche Tal mit wildem Flussbett hinunter nach Susch im Unterengadin, dazu noch die überraschende Vielfalt an neuen Aussichten auf dem Weg zurück nach Davos... der Flüelapass verschlägt einem den Atem nicht nur in konditioneller Hinsicht. Dazu kommt das kristallklare Wasser des Davosersees, der beim Laufen umrundet wird - auf läuferfreundlichen Naturwegen.
Eine Challenge in einer eigenen Kategorie
Das Challenge Davos Festival verbindet spektakuläre Landschaft, eine unvergleichliche Radstrecke und idyllisches Wettkampfgelände am See - und formt damit eine neue Kategorie an Triathlon. Es spricht SportlerInnen an, die das besondere Erlebnis suchen, aber nicht gezwungen sein wollen ihre ganze Saison darauf ausrichten zu müssen. Und selbst für Startende am Ironman Hawaii einen Monat nach Davos bleibt nach einer wettkampforientierten Dauerbelastung am Pass genügend Erholungszeit - beginnend in Davos mit seinen zahlreichen Möglichkeiten als weltbekannter Kurort.
Die Challenge Davos trägt zur Innovation im Triathlonsport bei, aber bleibt seinen Grundsätzen treu: Wir suchen die besondere Herausforderung über alle drei Sportarten hinweg. Das war 1978 so und ist es bis heute geblieben.