Tolle Kulisse, fordernde Topografie, spannende Rennen
Die Challenge Davos bot Triathlon Sport auf hohem Level. Und etwas überraschte: grosse Namen.
Persönlichkeiten machten der Challenge Davos ihre Aufwartung. Natascha Badmann, Sven Riederer, Ruedi Wild, Franco Marvulli. Badmann, die sechsfache Siegerin des Ironman Hawaii, gab mir ihrer Aura den Startschuss für das Schwimmen im Davosersee;
Riederer zog als OK-Chef die Fäden, Ex-Radprofi Marvulli fungierte als Speaker und Wild kam wie die Jungfrau zum Kinde zu einer wichtigen Funktion. Der 41-Jährige, ehemaliger U23-Europameister, zweifacher Olympia-Teilnehmer und WM-Zweiter der Triathlon-Langdistanz, verfolgte das Rennen als Zuschauer mit dem Mountainbike auf der Flüelapasshöhe, als ihn ein Anruf von Freund Riederer erreichte: Der Begleitfahrer des Leaders beim Laufen sei ausgefallen, ob er einspringen könne. Gesagt, getan. Und sodann erlebte Wild hautnah, wie der Franzose Simon Viain seinem grössten Karriereerfolg entgegeneilte.
Nach 3:37:26 Stunden hatte dieser nach den 1,9 Schwimmkilometern, den 57 mit dem Velo (inkl. zwei Mal Flüelapass) und den plus/minus ebenen 21,1 km Laufen das Ziel erreicht – souverän, ungefährdet. „Ich erwischte einen Klassetag“, sagte er strahlend. Sein 6. Platz am Ironman Nizza ragte bisher hervor in dessen Palmares. Viain schwärmte nach seinem ersten Sieg auf der Stufe Challenge-Wettkämpfe: „Dieser Erfolg bestätigt und motiviert mich. Ich will mich endgültig unter den besten Ironman-Triathleten etablieren.“
Thalmann bester Schweizer
Im internationalen Feld lange eine prägende Rolle spielte der Aargauer Sven Thalmann. Als Erster kam er nach dem Schwimmen aus dem Wasser. Am Flüelapass büsste er diese Position zwar ein, ganz vorne halten konnte sich der erst 24-Jährige aber dennoch. Aber, er fuhr offensichtlich über seinen Verhältnissen. Thalmann verlor weiter an Terrain. Das Laufen war schliesslich „ein einziger Kampf.“ Ihn ärgerte, „wie es nicht aufging“. Mit Schlussrang 8 war er dennoch bestklassierter Schweizer.
Bei den pro-Frauen standen keine Einheimischen im Einsatz. Der Sieg ging nach 4:11:15 Stunden an die Südafrikanerin Magda Nieuwoudt. Im Rollski-Rennen wie im Nightrun demonstrierten hingegen einheimische (Nachwuchs-)Langläuferinnen und -Langläufer ihr Potenzial. Als Sieger etwa: Jon-Fadri Nufer, Fabienne Alder, Isai Näff und Sarah Kempf.
Wetterglück und Zukunfsfragen
Im Gegensatz zu vergangenen Jahren profitierte die Challenge Davos von Wetterglück. Über weite Strecken herrschte ideales Wetter. Erst ganz am Schluss, als die meisten schon im Ziel waren, setzte der Regen ein. Aufgrund der in der Vergangenheit oftmals schwierigen Witterungsbedingungen (2 Abbrüche) blieb die Teilenehmerzahl (knapp 600) unter dem Erwarteten und dem Nötigen, um Defizite zu verhindern. Es ist darum fraglich, ob es die Challenge Davos auch in Zukunft stattfindet - und wenn ja: in welcher Form.